Flexibilität und Kreativität: diese beiden Qualitäten sind ganz besonders gefragt, wenn ein Unternehmen mit Partnern in aller Welt handelt, die stark von der Corona-Pandemie betroffen sind.
WeltPartner-Vorstand Thomas Hoyer berichtete beim Besuch des Ravensburger Landtagsabgeordneten und Ministers für Soziales und Integration Manne Lucha gleich von einem überzeugenden Beispiel: Sofort nach Beginn der Corona-Pandemie fanden die Ravensburger einen Fair Trade zertifizierter Betrieb in Kenia, der Alltagsmasken aus Bio-Baumwolle in verschiedenen Größen produziert und liefert. Damit die Menschen vor Ort außer dem Erlös aus dem Maskenverkauf noch einen Mehrwert haben, finanzieren die Kund*innen hier in Deutschland mit dem Kauf einer Maske eine weitere, die im selben Betrieb genäht und dann kostenlos in Nairobis Slums verteilt wird. 20.000 Masken konnten so bereits verteilt werden, berichtete Hoyer.
Viele der etwa 50.000 Familien weltweit, die in die Zusammenarbeit mit WeltPartner eingebunden sind, leben in den ärmsten Regionen der Welt und sind damit ganz besonders von Corona betroffen - ob Rooibos-Tee-Produzenten in Südafrika oder Kaffeebauern in Peru. Handwerker können nicht in ihre Werkstätten, die weltweiten Liefer- und Transportketten sind vielfach unterbrochen. Die Weltläden, die mit WeltPartner zusammenarbeiten, geben daher die aktuelle Mehrwertsteuersenkung nicht an die Endkunden in Deutschland weiter, sondern an die Produzenten in aller Welt - für deren Unterstützung in diesen schwierigen Zeiten.
Wenige Tage vor Luchas Besuch war die Firma WeltPartner vom bisherigen Standort in der Hinzistobler Straße in Ravensburg ins Industriegebiet Erlen umgezogen, in den ersten eigenen Neubau, wie Vorstand Thomas Hoyer betonte. 1988 als dritte-welt partner GmbH gestartet, gehören die inzwischen als Genossenschaft organisierten Ravensburger Fair-Händler mittlerweile zu den größten ihrer Art in Deutschland. Die Lager- und Verarbeitungskapazitäten am bisherigen Standort hatten nicht mehr ausgereicht.
Dass die Firma WeltPartner nicht nur auf allen Kontinenten zuhause ist, sondern auch vor Ort die Idee des Fairen Handels unermüdlich propagiert, zeigen die vielen Aktivitäten, bei denen das Unternehmen auf dem Weg zum „Fair Trade Landkreis Ravensburg“ eingebunden ist. Gerne sagte Lucha seine Unterstützung zu, diese Bemühungen im Gespräch mit den politisch Verantwortlichen im Kreis und seinen Städten und Gemeinden zu unterstützen.