Professor Dr. Hans-Joachim von Büdingen, von 1976 bis 2003 Chefarzt der Neurologie am Elisabethenkrankenhaus, hat die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg erhalten. Manne Lucha MdL, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration würdigte damit von Büdingens „überdurchschnittliches und erfolgreiches ehrenamtliches Engagement für Schlaganfallpatienten in der Prävention und Nachsorge“.
Wie Lucha in seiner Festrede vor zahlreichen geladenen Gästen im Elisabethenkrankenhaus sagte, sei von Büdingen ein „Glücksfall für das Krankenhaus, für die ganze Region für die vielen Patientinnen und Patienten, die er behandelt hat“. Lucha weiter:
„Mit der Verleihung der Ehrennadel würdigt das Land Ihre außergewöhnlichen Verdienste als Arzt, der sich weit über seine klinische Tätigkeit hinaus sehr erfolgreich für die Prophylaxe, die Behandlung und die Nachsorge des Schlaganfalls eingesetzt hat“.
Lucha nannte den bekannten Mediziner einen Pionier, der als Arzt, als Forscher, als Berater, als Vernetzer, und als unermüdlicher Trommler für die Professionalisierung der Nachbetreuung von Schlaganfallpatienten weithin Anerkennung auf seinem Fachgebiet genieße.
1998 gründete von Büdingen neben seiner eigentlichen Tätigkeit als Chefarzt den ausschließlich spendenfinanzierten Förderverein gegen den Schlaganfall. Es gelang ihm, namhafte Persönlichkeiten aus Ravensburg als Sponsoren und Unterstützer zu gewinnen. In zahlreichen Vorträgen in Ravensburg und der ganzen Region klärte von Büdingen über den Schlaganfall auf. Die sogenannte „Stroke Unit“, eine 14-Betten-Station für Schlaganfallpatienten am Elisabethenkrankenhaus geht auf seine Initiative zurück. Auch die „Stroke Nurse“, eine spezialisierte Pflegefachkraft, die seit 2012 Schlaganfall-Patienten nach dem Krankenhausaufenthalt weiter betreut, hätte ohne die unermüdliche Initiative des früheren Chefarztes ihre Arbeit nicht aufnehmen können, so Lucha. Von Büdingen sei es gelungen, nicht nur das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration in die Finanzierung einzubinden, sondern auch beispielsweise die Kreissparkasse Ravensburg, den örtlichen Rotary-Club, wohlhabende Privatleute und mehrere Krankenkassen. Dies sei ihm auch dank seiner „liebenswürdigen Hartnäckigkeit“ gelungen, bescheinigte ihm der Minister.
Lucha dankte dem ärztlichen Direktor der Oberschwabenklinik, Professor Dr. Oliver Rentzsch, ausdrücklich dafür, dass die OSK die Finanzierung der Stroke Nurse seit 2020 übernommen habe und nutzte die Gelegenheit, um der ganzen Belegschaft des Hauses für ihre „hervorragende Arbeit“ zu danken.
Digital vor ambulant vor stationär.
Noch heute, so Lucha weiter, denke der 84jährige nicht an Ruhestand. Beispielhaft nannte er die Informations-Plattform www.Schlaganfallbegleitung.de für Betroffene, Angehörige und Interessierte, die auf von Büdingens Initiative zurückgeht. Die website sei ein großartiges Beispiel für den Grundsatz „digital vor ambulant vor stationär“.
Von Büdingen selbst äußerte in seiner Dankesrede zwei Wünsche: die Stroke Nurse sollte um eine weitere Halbtagesstelle aufgestockt werden und: „Sie braucht einen fahrbaren Untersatz“.