Möglicherweise endet die Flucht einiger Frauen und Männer aus Afghanistan, Albanien, dem Irak oder Syrien bald in Obereisenbach, dem Ortsteil der Gemeinde Tettnang, der vor allem durch die Firma VAUDE überregional bekannt ist.
Manne Lucha besuchte im Rahmen seiner „Sommertour“ das innovative Unternehmen. VAUDE setzt für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hohe soziale Standards und will sich daran auch messen lassen. Das gilt auch für Menschen, die am Freitagnachmittag aus ihrer Flüchtlingsunterkunft, vermittelt durch das Asylnetzwerk Tettnang, in die Abteilung Produktservice kommen und an Schneidetisch und Industrienähmaschine aus Produktionsresten neue Taschen nähen. Ein gelernter Schneider aus Syrien ist dabei, aber auch andere geschickte Frauen und Männer. Die Mitarbeiterinnen, die den Minister durchs Werk führen, sind begeistert von ihrem Projekt. Die Kommunikation zwischen Beschäftigten und Geflüchteten klappt immer besser. Lisa Kranz, Studentin an der renommierten ESB Business School in Reutlingen, ist zum Praktikum hier und kümmert sich um die professionelle Vermarktung der Taschen. Sie sollen gesondert beworben werden, der Verkaufserlös wird gespendet. Lucha zeigte sich begeistert von der Experimentierfreude der Mitarbeiterinnen, aber auch der Geflüchteten. Jetzt, nachdem es nicht mehr primär darum gehe, für die Geflüchteten ein Dach überm Kopf, Nahrung und Kleidung zu beschaffen, „beginnt die Arbeit der Integration. Die Menschen in diesem Projekt erleben, dass sie Fähigkeiten haben, die gefragt sind“