Als „Organisation, die nicht auf Almosen setzt, sondern auf helfende Solidarität“ hat Manne Lucha die Arbeiterwohlfahrt bezeichnet. Deren Kreisverband Bodensee-Oberschwaben hatte ihn zum 100-jährigen Bestehen des großen Sozialverbands in seiner Heimatstadt als Festredner gewonnen.
Lucha erinnerte an die Gründerin der AWO, Marie Juchacz, die als erste Frau und gewählte Abgeordnete im Jahr 1919 in der Weimarer Nationalversammlung sprach und die AWO gegründet hatte. Lucha dankte der AWO und deren regionalen Repräsentantinnen für ihren Einsatz für eine „Gesellschaft, die Chancengleichheit ermöglicht; für eine Gesellschaft, die Gewalt, Diskriminierung, Rassismus nicht toleriert. Lucha weiter: „100 Jahre AWO – das sind 100 Jahre Hilfsbereitschaft und Solidarität, Wertschätzung und Achtung, Offenheit und Toleranz, Menschlichkeit und Nächstenliebe“.
Besonders hob er das Engagement des Kreisverbands Bodensee-Oberschwaben in den Bereichen Pflege und Schutz von Frauen und Kindern hervor. Mit ihrer Sozialstation mit den Standorten Ravensburg und Friedrichshafen und dem Betreuten Wohnen für Senioren in Tettnang sie das Angebot der AWO „unverzichtbar für den Landkreis Ravensburg und den Bodenseekreis“.
Lucha dankte den Verantwortlichen auch dafür, dass die AWO im Jahr 2011 die Trägerschaft für das Frauen- und Kinderschutzhaus im Bodenseekreis übernommen habe. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an den „Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen“, der erst wenige Tage zuvor, am 25. November, begangen worden war. Das Land Baden-Württemberg bekenne sich zum „Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt“, der sogenannten „Istanbul-Konvention“. Trotz strenger Sparauflagen seien im Entwurf des Haushalts für das kommende Jahr 3,6 Millionen Euro und für das Jahr 2021 nochmals 6,1 Millionen Euro für eine „bedarfsgerechte Finanzierung des Hilfesystems“ und damit für die „dringend notwendige Unterstützung und den Ausbau der Frauen -und Kinderschutzhäuser“ vorgesehen.