Unter strahlend blauem Frühlingshimmel war es heute ein großer Tag für die Psychiatrie in Baden-Württemberg - und ich hatte die große Ehre, im ZfP Südwürttemberg die Festansprache zu 125 Jahren Psychiatrie in der Weißenau halten zu dürfen.
Ohne Weißenau, ohne mutige Reformer und Vordenker wir Günther Hole und Paul-Otto Schmidt-Michel (die heute beide unter uns weilten) hätte es den sozialpsychiatrischen Aufbruch in Baden-Württemberg nie gegeben. Die Weißenauer Schule ist Blaupause und Benchmark für viele: Wir dürfen psychisch kranke Menschen nicht bevormunden, reglementieren oder gar hinter hohen Mauern verstecken, sondern sind aufgerufen sie zu respektieren und zur Teilhabe an unserer Gesellschaft zu befähigen.
Das Zentrum war vom württembergischen König Wilhelm II. als Heilanstalt gegründet worden und gehört zusammen mit Zwiefalten und Bad Schussenried zum ZfP-Verbund Südwürttemberg. Es ist eine der größten Einrichtungen dieser Art in der Region mit 800 Beschäftigten. Menschen mit Depressionen werden hier ebenso behandelt wie psychisch kranke Straftäter. Gegründet wurde die Einrichtung, um andere überfüllte Heilanstalten zu entlasten.